Ein großes Dankeschön am heutigen
Muttertag allen Muttis in Mainz, Rheinhessen und wo auch immer ihr
Eure Töchter und Söhne aufgezogen habt, um diese früher oder
später zum Fußballsportverein habt nuff gehen lassen!
Denn heute vor sechs Wochen am 2. April
so um 17.18 Uhr herum entstand da etwas auf dem Zaun des Gästeblocks
in Ingolstadt, was gestern so gegen 17.58 Uhr sein dramatisch gutes
Ende gefunden hat. In den letzten 42 Tagen haben so viele Fans des
FSV gezeigt, dass es sich lohnt, gemeinsam 100 Prozent Einsatz für
UNSER Ziel zu zeigen. Und auch manche Reaktion zu zeigen, die so
nicht unbedingt zu erwarten war. Schließlich sollte vor dem Spiel in
Ingolstadt einem Teil der Fans keine Karten mehr für Auswärtsspiele
gegeben werden. Das war wahrscheinlich ohnehin nur symbolisch gemeint
und jeder weiß, dass es Mittel und Wege gibt, Karten für den
Gästeblock zu ergattern, ohne dass der Verein darauf Einfluss hat.
Statt sich aber in die Schmoll-Ecke (des Gästeblocks) zu verziehen,
wurde die Mannschaft in Ingolstadt bedingungslos vom ganzen Block
unterstützt. Statt das Team nach diesem Bananen-Siegtor auszupfeifen
wurde frenetisch applaudiert und auf Wunsch der Mannschaft auch auf
dem Platz durch Vincent das Team auf den nun kommenden Abstiegskampf
eingeschworen.
Vor dem Spiel gegen Leipzig wurde die
Mannschaft mit tosendem Applaus am Stadion empfangen. Und auch nach
dem Spiel gegen die Dosen gab es keine negative Stimmung nach diesem
vom Ergebnis her enttäuschenden Verlauf des Flutlichtspiels.
Stattdessen wurde dank der Fans des FSV die ganze Stadt wachgeKLOPPt,indem drei Fans kurz mal auf die Insel flogen und das im Jahr 2008 an
Kloppo übergebene Banner „100 Prozent Einsatz für UNSER Ziel“
zurück in die goldene Stadt zu holen, welches die Mannschaft dann
vor dem Spiel in Freitag dem ausverkauften Gästeblock in Freiburg
präsentierte. Das nächste Slapstik-Tor, die nächste Niederlageund
der nächste Schlachtruf war geboren: „Weiter kämpfen, weiter
kämpfen, hej, hej!“ statt Pfiffen und Buh-Rufen.
Auch die Reaktion von Rouven Schröder,
Martin Schmidt das Vertrauen am Palmsonntag auszusprechen, statt sich
vom Ergebnis in Freiburg auf die Palme bringen zu lassen, hat
zumindest in mir das Gefühl nochmals ein Stückchen mehr bestärkt,
Fan eines etwas anderen Vereins zu sein. An Karfreitag wurden Trainer
und Mannschaft von den Fans des FSV vor dem Abschlusstraining auf das
wichtige Heimspiel gegen die Hertha eingeschworen, mit dem Resultat,
dass die Fastenzeit im Anschluss an die grandiose 100 % Einsatz für
UNSER Ziel Choreo, vom Punkte sammeln betrachtet, bereits an
Karsamstag beendet wurde.
Wie wichtig dieser Heimsieg war, zeigt
sich natürlich die Woche drauf. Die direkten Konkurrenten verloren
gegen München 0:6 (Augsburg und Wolfsburg) bzw. 0:8 (HSV). Statt die
Null zu wählen, stand am Ende eine Zwei von der Torausbeute her
betrachtet und ein weiterer Punkt war eingefahren. Somit waren wir
wenigstens im Schlauchboot bereits nunmehr 2 Jahren ungeschlagen,
aber im Abstiegskampf bringt das natürlich einen auch nicht weiter.
Deswegen klingelte ein Teil der Fans
des FSV am folgenden Samstag die goldene Stadt mit einem Rad-Chorso
auf dem Weg in die Bretzenheimer Felder wach und die wunderbaren
12-er T-Shirts wurden unters rot-weiße Volk gebracht, mit denen dann
die gesamte Mannschaft zum Warmmachen gegen Gladbach eingelaufen ist.
Mit vielen Bannern wie bspw. „Mainz 05 allez!“ wurde die Stadtauch visuell für den Abstiegskampf geschmückt und doch war das
Spiel gegen Gladbach wieder ein Rückschlag bei dem es nach 93
Minuten wieder hieß „Weiter kämpfen, weiter kämpfen, hej, hej!“
und dann ab nach Hamburg um „Null Fünf“ auch visuell im
Gästeblock erkennbar zu machen.
Auch hier gab es keine Pfiffe, den Sack
beim Spiel gegen den Dino nicht zugemacht zu haben. Das lag natürlich
zu weiten Teilen am einzigen gebürtigen Mainzer auf dem Rasen, der
aber das Tor der Hamburger hütete. Daher galt es nun gestern gegen
die SGE einen nächsten Versuch zu unternehmen, sich ein weiteres
Jahr erste Liga zu erkämpfen. Die launische Diva vom Main hatte sich
ja bis auf ihr Wolfsburg-Spiel als sehr freundliche Nachbarin
erwiesen: Augsburg geschlagen, Gladbach in die Verlängerung
geschickt und dazu eine desaströse Auswärtsstatistik was Spiele in
Mainz betrifft im Handgepäck dabei. Ein letztes Mal konnten die Fans
des FSV in dieser Saison zu Hause zeigen, was 100 % Prozent für die
1. Liga für uns alle bedeutet. Die Jungs vom Nebenfluss ließen sich
zunächst davon nicht beeindrucken, bis sie wohl in der 60. Minute
der Fußballgott dann doch an das Gebot der Nächstenliebe
erinnerte...
Und definitiv muss man an dieser Stelle
nicht nur den Mamas der Fans aus der goldenen Stadt ein Dankeschön
aussprechen, sondern auch den zahlreichen Mitmenschen danke sagen,
die mit Fußball nichts am Hut haben, und auch die letzten 6 Wochen
entweder auf einmal mit #Mainzbleibt1 Shirts durch die Stadt liefen
oder unseren Frust und unsere Schlaflosigkeit ertragen haben...und ab
sofort unsere Euphorie und Vorfreude auf die kommende Saison ertragen
müssen ;-)
In diesem Sinne Euch allen eine gute
Woche und eine grandios Schifffahrt den Rhein hinab zum
Saisonabschluss nach Köln!
Euer Christoph - Meenzer-on-Tour