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Zum Wechsel von Yunus

  

Mainz, 7. Januar 2017

„Keine Titel und Trophäen, doch wir werden zu Dir stehen!“ singen wir in zwei Wochen beim Heimspiel gegen Köln wieder im Block. Auf die hatte Yunus wohl auch keinen Wert gelegt, schließlich hätte er sich in der Rückrunde den Titel als bester Erstliga-Torschütze von Mo Zidan noch schnappen können – so zog er mit dem verrückten Ägypter nur gleich und ging...nach Wolfsburg!

Hm ja, Wolfsburg ist uns ja seit 1997 nicht in allerbester Erinnerung. Aber davon abgesehen, dass es uns nichts angeht, wohin es einen Spieler zieht, hätten wir bei den Alternativen Schalke („der Don holt doch unsere Besten“), Dortmund („der Tuchel holt doch unsere Besten“) oder Leipzig (kein Kommentar nötig) genauso herum gemotzt. Vielleicht sucht er einfach ein ruhiges Umfeld, das in der Nähe seiner Heimat Kassel liegt, bei dem er langfristig weiter (!) international spielen kann – zu Bezügen, die sicherlich ganz nett sind, so what?!

Aber genau dass wir letztes Jahr international spielen durften liegt zum Teil auch an dem Bub, den viele von uns zumindest früher immer als phlegmatisch bezeichneten. Dass ihm vor genau einem Jahr der Don den Wechsel nach Dortmund verweigert hat und der Junge nicht in Versuchung kam, unmotiviert durch die Gegend zu kicken, kann man ihm schon mal anrechnen. Erinnerungen an den Killermiffel habe ich da noch in meinem Kopf – wohin die Reise für uns damals ging, nachdem Thurk zu seinem Traumverein gewechselt ist, wissen wir alle. Ob die Reise diese Saison in eine ähnliche Richtung gehen kann, wissen wir alle heute nicht – aber Yunus hätte sich auch in der Rückrunde verletzen können. Fußball ist ein Teamsport und kann niemals von einem Spieler abhängen. Und weil hier das Wort „Don“ bereits zweimal gefallen ist, kann man auch mal Rouven Schröder für diesen Deal abfeiern.

Und der Abschied von Yunus? Nun ja, da warte ich erst mal noch auf das Noveski-Abschiedsspiel, das der Don (zum Dritten) angekündigt hat. Gleichzeitig lese ich das Statement von Yunus, das mich nochmals darin bestätigt, dass der Bub ein Guter ist: Wir haben ihn „begleitet“ – ja leider haben wir ihn nicht immer alle angefeuert. „Eine tolle Stadt mit wunderbaren Menschen“ wird er verlassen – kann man mal so stehen lassen ;-) Und das Beste kommt zum Schluss: Er dankt allen „Mitgliedern rund um den Verein“ - anscheinend wusste Yunus, dass er bei keiner AG oder KGaA angestellt war, sondern beim Internationalen Fußballsportverein, den er mit dahin geführt hat, wo wir heute stehen!

Und wer weiß, vielleicht trägt Yunus ja wirklich in seinem Herz ein Doppelrad wenn er schreibt “Mainz wird mit jeder Facette immer sehr positiv in seiner Erinnerung sein”! Ich jedenfalls werde ihn immer positiv in Erinnerung behalten.

Danke & tesekkür Yunus

Rot-weiße Grüße,
Christoph - Meenzer-on-Tour

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